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Zölle bieten möglicherweise eine vorübergehende Lösung, lösen jedoch nicht Europas Herausforderung hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit – Editorial Juni 2024

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: clepa

Anders als protektionistische Handelsmaßnahmen wird die Konzentration auf marktwirtschaftliche Prinzipien den europäischen Unternehmen nicht nur Zeit verschaffen, sich an den zunehmenden globalen Wettbewerb anzupassen. Die EU braucht eine Wettbewerbsstrategie, die sich mit den hohen Energiekosten, dem Zugang zu Finanzmitteln, regulatorischer Kohärenz und einem flexibleren Rahmen zur Förderung technologischer Innovationen befasst.

Protectionism gains momentum

The results of the Commission’s probe into Chinese subsidies are in, with provisional tariffs of up to 48%  on imported Chinese electric vehicles (EVs). The US has also announced new measures on Chinese goods,  including a 100% tariff on EVs. However, tariffs and trade barriers will not foster  long-term competitiveness for the automotive industry or other sectors. Constructive dialogue remains crucial for sustainable trade relations and securing future investments.

The EU’s trade surplus with China is already in decline,  particularly in automotive components, which dropped from nearly €7 billion to €3 billion since 2020.Policymakers must address these challenges to protect the long-term health of the EU’s trade relationships. (source: CLEPA Data Digest #14). Relying on protectionist measures could hamper the industry’s access to crucial markets. As China is the largest automotive market in the world and a hub for innovation, the ability to compete there significantly influences a company’s global competitiveness.


Protektionismus nimmt zu

Die Ergebnisse der Untersuchung der Kommission zu chinesischen Subventionen liegen vor: vorläufige Zölle von bis zu 48 Prozent auf importierte chinesische Elektrofahrzeuge. Auch die USA haben neue Maßnahmen für chinesische Waren angekündigt, darunter einen 100-prozentigen Zoll auf Elektrofahrzeuge. Zölle und Handelshemmnisse werden jedoch weder der Automobilindustrie noch anderen Branchen langfristig zu mehr Wettbewerbsfähigkeit verhelfen. Ein konstruktiver Dialog bleibt für nachhaltige Handelsbeziehungen und die Sicherung künftiger Investitionen von entscheidender Bedeutung.

Der Handelsüberschuss der EU mit China ist bereits rückläufig, insbesondere bei Automobilkomponenten, die seit 2020 von fast 7 Milliarden Euro auf 3 Milliarden Euro gesunken sind. Die politischen Entscheidungsträger müssen sich diesen Herausforderungen stellen, um die langfristigen Handelsbeziehungen der EU zu schützen. ( Quelle: CLEPA Data Digest Nr. 14 ). Protektionistische Maßnahmen könnten den Zugang der Industrie zu wichtigen Märkten erschweren. Da China der größte Automobilmarkt der Welt und ein Zentrum für Innovationen ist, beeinflusst die Fähigkeit, dort wettbewerbsfähig zu sein, die globale Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens erheblich.

Wettbewerbsfähigkeit als Wachstumsmotor   

Europas Automobilindustrie braucht Wachstum, um die für zukünftige Mobilitätslösungen erforderlichen Innovationen zu fördern. Allerdings kann die europäische Industrie ihr Wettbewerbsdefizit nicht allein durch Innovationen überwinden. Energiekosten, öffentliche Finanzierung und Zugang zu Kapital sind allesamt entscheidende Faktoren, die bestimmen, wo Innovationen entstehen, und Europa hinkt derzeit in allen drei Bereichen hinterher.

Um die Produktionskosten zu senken, muss Europa die Energiepreise senken und gleichzeitig den Einsatz erneuerbarer Energien und die Diversifizierung der Rohstoffversorgungskette vorantreiben. Ein EU-Fonds für den industriellen Wandel sollte dazu beitragen, die Industrialisierung grüner und intelligenter Innovationen sowie die Neuausrichtung bestehender Anlagen und die Umschulung von Arbeitskräften zu risikoärmer zu machen. Darüber hinaus sollte ein Vorstoß zur Beseitigung von Hindernissen für den EU-Binnenmarkt und den Kapitalmarkt dazu beitragen, private Investitionen zu mobilisieren. Nur dann können wir sicher sein, dass die EU auch weiterhin das Zentrum der Produktion innovativer Technologien bleibt.

Darüber hinaus bedarf es konzertierter Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Arbeitskräfte über die richtigen Qualifikationen verfügen, und gleichzeitig den Verwaltungsaufwand zu verringern. Die Innovationsfähigkeit könnte außerdem durch die Anpassung der Vorschriften an einen technologieoffenen Ansatz gesteigert werden.

Der Wettlauf um die Erreichung ehrgeiziger Klimaziele in einem harten globalen Wettbewerb sollte Europa dazu zwingen, die Vorzüge aller verfügbaren Technologien zu prüfen. Eine solche Strategie sollte es ermöglichen, die Elektrifizierung durch nachhaltige erneuerbare Kraftstoffe, fortschrittliche Plug-in-Hybride, Range Extender und Wasserstoff zu ergänzen und gleichzeitig für zukünftige Technologien offen zu bleiben.

Europa muss sich mit diesen Themen auseinandersetzen, um seine Position als Weltmarktführer zu behaupten und in puncto Innovation und Nachhaltigkeit an der Spitze zu bleiben. Dieser Ansatz wird nicht nur die Rentabilität sichern, sondern auch fördern und zukünftiges Wachstum ermöglichen.

Benjamin Krieger

CLEPA-Generalsekretär

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CLEPA - European Association of Automotive Suppliers

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