Gut gelaunt entsteigt DI Johann „Hannes“ Hagenauer (HAGI GmbH) dem einmotorigen Flugzeug (WT9), das ihn von St. Pölten ins Allgäu gebracht hat. „Man muss die Synergien nutzen, wenn sie sich ergeben“, sagt er und zeigt auf seinen Piloten Alois, der gerne ein paar Flugstunden sammelt. Hagenauer, ein Gießerei- und Wirtschaftsingenieur, trifft sich mit Foundry-Planet zum Sommerinterview, um über sein Geschäft, die Branche und die Perspektiven zu sprechen.
FP: Herr Hagenauer, als Geschäftsführer der HAGI GmbH vertreten Sie ein führendes Unternehmen in der Beratung für Investitionsgüter in den Bereichen Gießerei, Schüttgut und 3D-Druck. Geben Sie uns einen Einblick, wie Ihre Firma maßgeschneiderte Lösungen entwickelt und welche Rolle das +HAGI+ Ingenieurbüro dabei spielt.
HAGI: Obwohl ich schon seit vielen Jahren nicht mehr aktiv in der Gießerei tätig bin, fühle ich mich immer noch als Gießer.
Mein grundsätzliches Credo beinhaltet immer die Förderung und den Schutz der Wettbewerbsfähigkeit unserer europäischen Betriebe. Das geht auch, wenn wir uns an die Vorgaben beim CO2-Footprint halten und mit Digitalisierung und neuer Technik nicht nur junge Menschen begeistern, sondern unsere Grundlagen erhalten und gleichzeitig Wertschöpfung erzielen. Dazu ist es teilweise notwendig sich von alter, längst abgeschriebener Technologie, zu verabschieden, diese abzuwracken und konsequent neu zu investieren, und zwar vor Ort.
Neben der Notwendigkeit der Investition ist immer die Wirtschaftlichkeit, das richtige Technologielevel und die Personalvoraussetzung zu prüfen. Mit unserem Ingenieurbüro und einem Expertennetzwerk beraten wir speziell in Gießereien, da hier Investitionen oft langfristige Folgen für den Erfolg haben. Durch die frühzeitige Einbindung in die Planung können unnötige Kosten und Fehlentscheidungen vermieden werden. 40 Jahre Gießereierfahrung und eine objektive Bewertung der Themen sind hier sehr wertvoll für den Kunden.
Die HAGI GmbH ist eine technische Handelsagentur, während das +HAGI+ Ingenieurbüro ein akkreditiertes Ingenieurbüro mit entsprechenden Netzwerkpartnern ist. Das heißt, vom „Klinkenputzen“ bis zur hochkarätigen Beratung machen wir alles.
FP: Die Metallindustrie steht vor diversen Herausforderungen, einschließlich der Integration neuer Technologien wie 3D-Druck. Wie positioniert sich die HAGI GmbH, um ihre Kunden in diesen dynamischen Zeiten zu unterstützen?
HAGI: Die Metallindustrie, insbesondere die Gießerei, steht vor der Herausforderung, junge Menschen für Technik zu begeistern. Mich hat immer fasziniert, flüssiges Metall in eine Form zu füllen und ein nahezu fertiges Produkt zu erhalten. Für einfache Arbeitsplätze werden zukünftig immer weniger Personal finden dort gilt es mit Maschinen zu substituieren, aber ganz besonders der 3D-Sanddruck leitet eine neue Ära ein. Auch der 3D-Metalldruck ist eine hervorragende Ergänzung für die Gießerei, um Wertschöpfung zu halten bzw. zu erweitern.
Die Chance komplexe Geometrien mit gedruckten Sandkernen und Formen für den Guss zu erschließen, eröffnet viele neue Felder und wird ebenso zum Standard gehören wie die Möglichkeiten den Metalldruck als Ergänzung in der Gießerei Industrie zu nutzen.