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DIHAG Integrated Foundry Group übernimmt Eisenwerk Hasenclever & Sohn

Insolvenzverwalter Martin Mucha von der Kanzlei GRUB BRUGGER hat für die insolvente Eisenwerk Hasenclever & Sohn GmbH in Battenberg einen Investor gefunden.

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Zum heutigen Tag wird die DiHAG Integrated Foundry Group das Unternehmen übernehmen. Der Geschäftsbetrieb geht uneingeschränkt weiter, alle Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Die Eisenwerk Hasenclever & Sohn GmbH fertigt aktuell mit rund 840 Mitarbeitern hochtemperaturfeste Abgaskomponenten für namhafte Hersteller und Systemlieferanten der internationalen Automobilbranche. Produkte des Unternehmens kommen auch außerhalb des Automotivebereichs, insbesondere für Zylinderköpfe, zum Einsatz. Eisenwerk Hasenclever musste im November 2023 beim Amtsgericht Marburg Insolvenz anmelden, da es zu starken Nachfrageschwankungen gekommen war. Zudem führte der simultane Hochlauf von neuen Kundenprojekten zu hohen Ausschussquoten und einem erhöhten Finanzierungsbedarf.

Die DiHAG Integrated Foundry Group betreibt bereits acht traditionsreiche, moderne Gießereien in Deutschland, Polen und Ungarn. Zum Portfolio gehören Gussprodukte im Eisen- und Stahlguss sowie in Kokillen gefertigte Produkte aus Eisen und Stahl, z. B. Walzen für Stahlwerke. Aktuell ist DiHAG tätig in den Branchen Schienenverkehr, Windenergie, Anlagen- und Maschinenbau, Baumaschinen, Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie sowie Landmaschinen.

Die DiHAG Integrated Foundry Group hat mit notariellem Vertrag den kompletten Geschäftsbetrieb von Eisenwerk Hasenclever & Sohn mit sämtlichen Vermögenswerten und allen Mitarbeitern erworben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Vollzug des Unternehmenskaufvertrag steht noch unter der aufschiebenden Bedingung von kartellrechtlichen Freigaben.

„DiHAG ist in vielen Branchen erfolgreich aktiv, bisher aber noch nicht im Automotivebereich. Die Übernahme von Eisenwerk Hasenclever & Sohn ist daher ein weiterer Schritt bei der Diversifikation unseres Unternehmens. Die Verteilung unseres Umsatzes auf viele unterschiedliche Produktangebote und Branchen macht uns unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen in einzelnen Wirtschaftsbereichen. Dies bildet auch den Kern unserer Strategie, keine Abhängigkeiten von einzelnen Kunden und Branchen zuzulassen. Der aktive Wunsch der Kunden des Eisenwerks Hasenclever & Sohn, dieses zu übernehmen, und die damit verbundene signifikante finanzielle Unterstützung hat uns davon überzeugt, dass die Gießerei technisch herausragend ist und daher langfristig am Markt bestehen wird. Darüber hinaus sind wir sicher, dass wir schon bald attraktive Synergien erzeugen können“, betont Christian Lüke, CFO und Geschäftsführer der DiHAG Integrated Foundry Group.

„Mit der DiHAG Integrated Foundry Group haben wir in enger Abstimmung mit den Hauptkunden einen passenden strategischen Investor für Eisenwerk Hasenclever & Sohn gefunden. Er bringt nicht nur die notwendigen finanziellen Mittel mit, sondern auch umfangreiches Fachwissen und Erfahrung aus dem

Gießereibereich, um den Transformationsprozess bei dem Traditionsunternehmen voranzutreiben. Das Team von DiHAG kann bei Eisenwerk Hasenclever & Sohn auf eine hochmotivierte Belegschaft und auf kooperative Kunden bauen; sie haben auch mich in den letzten Monaten herausragend unterstützt, wofür ich mich auch an dieser Stelle nochmals ausdrücklich bedanken darf“, erklärt der erfahrene Sanierungsexperte Martin Mucha, der vom Amtsgericht Marburg zum Insolvenzverwalter bestellt.

Das Team bei GRUB BRUGGER bestand maßgeblich aus dem Insolvenzverwalter Martin Mucha (Partner), Karl Sebastian Schäfer (Partner), Dr. Mario Weiss, Dr. Silvan Bächle, Sabrina Rittmann, Dennis Lang (Partner) und Dr. Heiko Schindera.

Die Geschäftsführung von der Eisenwerk Hasenclever & Sohn wurde während des Insolvenzverfahrens interimistisch von Andreas Willeke von Falkensteg und von Jochen Glück von der Change Management übernommen.

Den strukturierten Investorenprozess unterstützte ein Team um Jörg Brunner von der Roland Berger GmbH, München. Betriebswirtschaftlich unterstützte ein Team um Katherina Gasser von PwC.

Über GRUB BRUGGER:

Seit mehr als fünf Jahrzehnten agiert GRUB BRUGGER national und international, derzeit mit Standorten in Stuttgart, Frankfurt am Main, München und Freiburg. Seit der Gründung 1965 hat sich die Kanzlei konsequent auf das Insolvenz-, Sanierungs- und Wirtschaftsrecht ausgerichtet. Die Beratung von Unternehmen in der Krise und deren Gläubigern, die Insolvenzverwaltung sowie die Zusammenarbeit mit Finanzinvestoren und Kreditinstituten haben das Profil von GRUB BRUGGER maßgeblich geprägt. GRUB BRUGGER ist eine vielfach seit Jahren in der Fach- und Wirtschaftspresse ausgezeichnete Kanzlei und gehört deutschlandweit zu den führenden Adressen in der Insolvenz- und Sanierungsberatung sowie in der Insolvenz- und Eigenverwaltung. Mehr unter www.grub-brugger.de.

Martin Mucha ist Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, Partner der Kanzlei GRUB BRUGGER und laut JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2023/2024 wiederholt einer der führenden Namen in der Insolvenzverwaltung in Deutschland. Ebenfalls wurde Martin Mucha zuletzt im Ranking der WirtschaftsWoche unter den renommiertesten Anwälten für Restrukturierung aufgeführt. Die Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht und Sanierung hat Martin Mucha im vergangenen Jahr den Award „Eigenverwalter/in des Jahres“ verliehen. Das Handelsblatt hat Martin Mucha zuletzt zum Anwalt des Jahres im Bereich Restrukturierung und Insolvenzrecht bestimmt. Martin Mucha ist u. a. Mitglied im Verband Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands e.V. (VID) sowie im Fachausschuss für Insolvenzrecht der Bundesrechtsanwaltskammer und im Gravenbrucher Kreis.


 

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